Geschichte
Gründung des Theater Fauteuil

Als im November 1957 Roland Rasser das Theater Fauteuil eröffnete, war dies nicht bloss die Gründung eines neuen Theaters, sondern die eigentliche Geburtsstunde der Schweizer Kleinkunsttheaterszene. In den folgenden Jahren sollte das Fauteuil für viele andere Theater Vorbild sein, und bis heute gehen vom Fauteuil wichtige Impulse für die gesamte deutschsprachige Kleinkunstszene aus. Mit der Gründung des Fauteuil-Theaters wurde das Kabarett aus der Kneipe geholt und konnte sich somit erst richtig etablieren.

Anstatt ein Eintrittsbillett zu kaufen, wurde das Premierenpublikum im November 1957 dazu aufgefordert, einen eigenen Stuhl ins Theater mitzubringen. Bis im Jahr 2002 waren einige dieser mittlerweile legendären Sitzgelegenheiten im Fauteuil im Einsatz. Im Sommer 2002 wurde die altehrwürdige Bestuhlung durch eine komplett neue, komfortable Theaterbestuhlung ersetzt. Gleichzeitig wurden übrigens die moderne (aber nicht von allen Besuchern geliebte) Calatrava-Bestuhlung im Tabourettli mit bequemen, gepolsterten Stühlen ersetzt.

Nach über 40jähriger Tätigkeit hat Roland Rasser 1998 die Theaterleitung seinen Kindern Caroline und Claude Rasser übergeben, welche den Familienbetrieb seit dann weiterführen und dabei sowohl neue Ideen einfliessen lassen aber auch ein Stück weit am bewährten Erfolgsrezept festhalten.


Künstler

Es findet sich kaum ein grosser Name der deutschsprachigen Kabarett- und Kleinkunstszene, der in den vergangenen 55 Jahren nicht auf der kleinen Kellerbühne am Spalenberg gestanden ist. Nachstehend nur eine kleine - und natürlich zwangsläufig unvollständige - Liste von Künstlern, für die das Fauteuil über Jahre oder gar Jahrzehnte zur "Basler Heimat" wurde: Emil, Hanns Dieter Hüsch, Dieter Hildebrandt, Dimitri, Zarah Leander, Georg Kreisler, Samy Molcho, Münchner Lach- & Schiessgesellschaft, Mummenschanz, César Keiser & Margrit Läubli, Milva, Gert Fröbe, Franz Hohler, Reinhard May, Mani Matter und natürlich auch Alfred Rasser, der mit eigenen Programmen im Fauteuil bis 1977 auftrat.
Emil Dimitri
Hanns Dieter Hüsch Alfred Rasser
Aber auch zahlreiche der heute überaus erfolgreichen Künstler wie die Acapickels, das Duo Fischbach, Massimo Rocchi, Lorenz Keiser, Gerd Dudenhöffer, Ursus & Nadeschkin, Marco Rima, die Geschwister Pfister, das Cabaret-Duo DivertiMento, Dieter Nuhr, Urban Priol, etc. gastieren regelmässig im Fauteuil. Seit 2002 ist zudem das Stück "Caveman" zu einem wahren Dauerbrenner am Spalenberg avanciert.
Acapickels Massimo Rocchi


Eigenproduktionen

Neben den Gastspielen locken auch die Fauteuil-Eigenproduktionen immer wieder viel Publikum an den Spalenberg. Auf zahlreiche "Basler Revuen" und "Pfyfferlis" (welche übrigens beide mittlerweile ihre Auferstehung feierten) folgten Lustspiele und musikalische Komödien. Unerreicht bleibt natürlich der Erfolg vom "HD-Soldat Läppli", der durch unzählige ausverkaufte Vorstellungen anfangs der Neunziger Jahre zur Hommage Roland Rassers an seinen Vater Alfred wurde.
Roland Rasser als HD-Soldat Läppli


Tabourettli

Der gute Ruf des Theater Fauteuil, der sich über die Landesgrenzen hinwegsetzte, führte Ende der Sechziger Jahre dazu, dass immer mehr renommierte Künstler im Fauteuil gastieren wollten. So wurde 1971 mit dem Tabourettli eine zweite Kleinkunstbühne im selben Haus eröffnet. Viele mittlerweile bekannte Schauspieler und Kabarettisten machten im Tabourettli ihre ersten Basler Bühnenerfahrungen. Noch heute gibt es im Tabourettli immer wieder grosse Talente zu entdecken.

Seit dem Umbau von 1989 durch den weltbekannten spanischen Architekten Santiago Calatrava trägt das Tabourettli die - zugegeben inoffizielle - Bezeichnung "Europas schönstes Kleinkunsttheater".
Das vom
weltberühmten spanischen Architekten Santiago Calatrava gestaltete Tabourettli
Die Architektur von Santiago Calatrava

Kaisersaal

Im Zuge des Umbaus im Jahre 1989 wurde zudem der historische Kaisersaal im 2. Stock der Liegenschaft Spalenberg 12 freigelegt und bietet seither eine wunderbare Gelegenheit für Apéros, Bankette, Festlichkeiten, Konzerte, etc.
Kaisersaal